Allahs Barmherzigkeit und Vergebung können keine Grenzen. Man braucht auch keinen Beichtvater Die Geschichte des Mörders, der 100 Seelen auf dem Gewissen hatte.
Ein Muslim braucht keine Vermittlung zwischen ihm und Allah. Man braucht sich nur Allah zu ergeben und ihm zuzuwenden, dann findet man Allah als den Besten Vergeber, auch wenn man die schlimmsten Taten begeht. Dazu heißt es in Sure 39:
53 Sag: O Meine Diener, die ihr gegen euch selbst maßlos gewesen seid, verliert nicht die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit. Gewiss, Allah vergibt die Sünden alle. Er ist ja der Allvergebende und Barmherzige.
54 Und wendet euch eurem Herrn reuig zu und seid Ihm ergeben, bevor die Strafe über euch kommt, worauf euch keine Hilfe zuteilwerden wird.
55 Und folgt dem Besten von dem, was zu euch von eurem Herrn (als Offenbarung) herabgesandt worden ist, bevor die Strafe plötzlich über euch kommt, ohne dass ihr merkt,
56 dass ja keine Seele sage(n muss): „O welch gramvolle Reue für mich wegen dessen, was ich (an Pflichten) gegenüber Allah vernachlässigte. Ich gehörte ja wirklich zu den Spöttern.“
57 Oder dass sie nicht etwa sage(n soll): „Wenn Allah mich nur rechtgeleitet hätte, würde ich bestimmt zu den Gottesfürchtigen gehören.“
58 Oder dass sie nicht etwa, wenn sie die Strafe sieht, sage (n soll): „Wenn ich doch nur eine (Möglichkeit zur) Wiederholung hätte, dann würde ich zu den Gutes Tuenden gehören!“
Der Prophet Muhammad, möge ihm Allas Segen und Frieden zuteilwerden, berichtetet, dass es in der Vergangenheit in einem Volk einen Mann gab, der neunundneunzig Menschen getötet hatte. Er fragte nach dem gelehrtesten Menschen, den es auf der Welt gab. Man nannte ihm einen Mönch. Er ging zu ihm und fragte ihn, ob es für ihn eine Buße gibt. Dieser antwortete: nein, es gibt keine.
Daraufhin tötete er auch den Mönch und rundete somit die Zahl seiner Opfer auf hundert auf.
Der Mörder fragte nun erneut: Wer ist der gelehrteste Mensch auf der Welt? Er wurde an einen Gelehrten verwiesen. Er ging zu ihm und stellte ihm erneut die Frage: Gibt es für mich eine Art Buße, obwohl ich hundert Menschen getötet habe? Der Gelehrte antwortete: Ja, nichts kann zwischen dir und der Reue stehen. Allerdings empfahl er ihm, das Land zu verlassen, dessen Bewohner es zuließen, dass er soviel Menschen tötet. Er nannte ihm ein anderes Land, wo er leben so. Dieser begab sich auf die Reise zu diesem Land, wo es fromme Leute leben. Unterwegs ereilte ihn der Tod. Er hatte gerade fast die Hälfte des Weges zurückgelegt. Nun entstand ein Streit zwischen dem Gnaden- und dem Plagenengel. Der erste meinte, dass es eher ihm zusteht, die Verwahrung seiner Seele zu übernehmen, da er sich Allah reumütig zugewendet hatte. Der Plagenengel meinte dagegen, dass er überhaupt nichts Gutes in seinem Leben unternahm. Allah schickte einen dritten Engel, der sich als Schiedsrichter zwischen den beiden Engeln einsetzte. Er schlug ihnen vor, die Entfernung zwischen den beiden Orten auszumessen. Der Verstorbene gehört dann dem Ort, dem er nähersteht.
Sie stellten fest, dass er um eine Handbreite dem angestrebten Ort näher ist. Dementsprechend wurde er als einer des Landes der Frommen betrachtet.
Im Koran heißt es dazu in Sure 65, Vers 68 und den darauffolgenden Versen:
Und diejenigen, die neben Allah keinen anderen Gott anrufen und nicht die Seele töten, die Allah (zu töten) verboten hat, außer aus einem rechtmäßigen Grund, und die keine Unzucht begehen. – Wer das tut, hat die Folge der Sünde zu erleiden;
69 die Strafe wird ihm am Tag der Auferstehung vervielfacht, und ewig wird er darin in Schmach bleiben,
70 außer demjenigen, der bereut, glaubt und rechtschaffene Werke tut; jenen wird Allah ihre bösen Taten gegen gute eintauschen; und Allah ist stets Allvergebend und Barmherzig.
71 Und wer bereut und rechtschaffen handelt, der wendet sich in wahrhaftiger Reue Allah zu.